Geschichte (Vor)Pommerns

„Vorzeit und frühes Mittelalter

Aus der ausgehenden Altsteinzeit vor 10 000 bis 12 000 Jahren stammen die ältesten Zeugnisse von Menschen im Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern; seither war das Gebiet archäologischen Funden zufolge durchgehend besiedelt.

Ab etwa 600 v. Chr. bewohnten Germanen – Angeln, Langobarden, Sachsen und Semnonen – das Land, verließen es jedoch während der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert n. Chr. In der fast menschenleeren Region siedelten seit dem 6./7. Jahrhundert elbslawische Stämme, darunter Obotriten im Westen, Liutizen im Osten, Pomoranen an der Oder und Ranen auf Rügen.“

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„Pommern

Nach dem Ende der ottonischen Ostexpansion durch den großen Slawenaufstand 983 gefährdeten im 11./12. Jahrhundert dänische und polnische Angriffe das pommersche Fürstentum der bis 1637 herrschenden slawischen Dynastie der Greifen. Der Begründer dieses Geschlechts, Wartislaw I., wurde 1121 von Polen lehnsabhängig, konnte aber nach 1125 seine Herrschaft über die Oder nach Westen ausdehnen. Mit den Missionsreisen des Bischofs Otto von Bamberg 1124/1128 begann die Christianisierung der Pommern. Nach dem Zerfall der polnischen Lehnshoheit 1138 kam Pommern bis 1227 unter dänische Vorherrschaft.

Wie in Mecklenburg folgte in Pommern nach der Eroberung durch Heinrich den Löwen die Ansiedlung deutscher Kolonisten, die im 13. Jahrhundert mit Städtegründungen wie Stralsund und Greifswald ihren Höhepunkt erreichte. Das 1181 durch Kaiser Friedrich I. zum Herzogtum erhobene Pommern wurde 1295 in Pommern-Wolgast, das 1325 das Fürstentum Rügen erwarb, und in Pommern-Stettin geteilt, welche – wiederum mehrmals aufgeteilt – abwechselnd unter Lehnshoheit des Reichs, Dänemarks, Polens und Brandenburgs kamen. Herzog Bogislaw X. vereinte 1478 Pommern unter seiner Herrschaft, und im Grimnitzer Vertrag 1529 erreichte sein Nachfolger Georg I. die Reichsunmittelbarkeit Pommerns und so die Unabhängigkeit von der Lehnshoheit Brandenburgs. Nach dem Tod Georgs I. wurde Pommern 1532 entlang der Oder in Vor- und Hinterpommern geteilt; beide Teile führten nach Beschluss des Treptower Landtags 1534 die Reformation ein. Im 16./17. Jahrhundert bildete sich in Pommern die Landständische Verfassung ähnlich wie in Mecklenburg aus. Durch das in der Stettiner Bauernordnung 1645 sanktionierte Zwangsmittel des Bauernlegens erwarben die pommerschen Landjunker riesige Gutsherrschaften, die bis 1945 bestanden.

Im Westfälischen Frieden 1648 erhielt Brandenburg Hinterpommern. Vorpommern fiel bis 1815 an Schweden, das es auf dem Wiener Kongress an Preußen abgeben musste: Hinter- und Vorpommern wurden als preußische Provinz Pommern zusammengefasst, deren Geschichte nun in der Geschichte Preußens aufging.“

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„Nachkriegszeit und DDR

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Mecklenburg mit Vorpommern und Rügen Bestandteil der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ); Hinterpommern wurde gemäß dem Potsdamer Abkommen vom August 1945 polnischer Verwaltung unterstellt und durch das Görlitzer Abkommen (1950), den Warschauer Vertrag (1970) sowie den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag (1990) offiziell an Polen abgetreten.

Ab 1949 war Mecklenburg-Vorpommern mit der Hauptstadt Schwerin Land der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wurde aber 1952, wie alle Länder der DDR, aufgelöst und in die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg unterteilt.“

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„Mecklenburg-Vorpommern seit der Wiedervereinigung

Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) 1990 wurde das Land Mecklenburg-Vorpommern wiederhergestellt. Von 1990 bis 1994 regierte in Schwerin eine Koalition aus CDU und FDP, zunächst unter der Führung von Alfred Gomolka, ab 1992 mit Berndt Seite (CDU) als Ministerpräsidenten. Nach dem Ausscheiden der FDP bei den Landtagswahlen im Oktober 1994 bildeten CDU und SPD, die wieder zur stärksten bzw. zweitstärksten Fraktion geworden waren, eine große Koalition; Ministerpräsident blieb Seite.

Bei den Landtagswahlen vom September 1998 wurde die SPD mit 34,3 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft, gefolgt von CDU (30,2 Prozent) und PDS (24,4 Prozent). Bündnis 90/Die Grünen und FDP verfehlten den Einzug in den Schweriner Landtag. Nun bildete die SPD mit der PDS die erste rot-rote Landesregierung Deutschlands; Ministerpräsident wurde Harald Ringstorff (SPD). Bei den Landtagswahlen vom September 2002 erhielt die SPD 40,6 Prozent der Stimmen, die CDU 31,3 Prozent und die PDS 16,4 Prozent; alle anderen Parteien scheiterten an der Fünfprozenthürde. SPD und PDS setzten ihre Koalitionsregierung fort.

Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Arbeitslosenquote (23,1 Prozent im Januar 2006) aller deutschen Bundesländer. Zu den entwicklungsfähigen Branchen zählen Tourismus, Verkehr, Biotechnologie sowie Medizin- und Umwelttechnik.“

Quelle:
Strenz, Richard. „Mecklenburg-Vorpommern.“ Microsoft® Encarta® 2007 [DVD]. Microsoft Corporation, 2006.
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„Pommern

(polnisch Pomorze), ehemalige preußische Provinz an der Ostsee. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im 2. Weltkrieg wurde Pommern geteilt mit der Oder als Grenze zwischen beiden Regionen. Das Gebiet westlich der Oder war Teil der Sowjetischen Besatzungszone (der späteren DDR 1949-1990). Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 gehört das Gebiet zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Das Gebiet östlich der Oder, das den größten Teil Pommerns umfasst, wurde der polnischen Verwaltung unterstellt. Im Rahmen des Warschauer Vertrags (1970) wurde das Gebiet offiziell als polnisches Staatsgebiet anerkannt.

Während des Mittelalters bezeichnete man mit dem Begriff Pommern das Gebiet an der Ostseeküste zwischen Weichsel und Oder, das um 600 n. Chr. von slawischen Stämmen besiedelt worden war, die das Land Pomorje („Küstenland”) nannten. Nachdem das Gebiet vom Deutschritterorden erobert worden war, verschob sich die Grenze allmählich nach Westen. Der Bereich westlich der Weichsel und nördlich der Netze, die so genannten Pomerellen, fiel an Polen. Im Rahmen des Westfälischen Friedens (1648) wurde Pommern zwischen Brandenburg und Schweden aufgeteilt. Brandenburg (nach 1701 das Königreich Preußen) fiel 1720 ein Teil des schwedischen Pommerns zu, 1772 schließlich erhielt es die Pomerellen. 1815 wurde auf dem Wiener Kongress Pommern unter preußische Verwaltung gestellt.

Literatur
Eckert, G.: Anekdoten aus Pommern. Husum, 1993.
Branig, H.: Geschichte Pommerns. Köln, o. J.
Schultz-Tesmar, J.: Reiseführer Pommern. Leer, 1991.“

Quelle:
„Pommern.“ Microsoft® Encarta® 2007 [DVD]. Microsoft Corporation, 2006.
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